Hallo Ihr Lieben, und wir sind wieder eine Etappe weiter. Am Freitag den 11. Juli sind wir morgens um 6:00 Uhr aus dem Hafen in Boulogne sur Mer raus um in einer 1,5 Tagesetappe nach Cherbourg zu fahren. Alle guten Mutes und gut vorbereitet. Als wir aus dem Hafen raus sind setzen wir mal alle Segel und nehmen den Kampf mit den 5 -7 Knoten Wind auf. Das ist natürlich keine Herausforderung, wenigstes nicht in der Hinsicht dass wir kämpfen müssen, da ist es eher langweilig und man kommt kaum vorwärts. Hier lässt man beim Segeln den Motor mal etwas mitlaufen so im Standgas und das bringt soviel, dass man wenigstens seine kalkulierte Geschwindigkeit erreicht. Das ging eine Weile gut und plötzlich geht der Motor fast aus weil er sehr schwer arbeiten musste. Also zuerst mal den Leerlauf rein (in diesem Augenblick siehst du, wie du wieder viele Euro-Scheine auf den Tisch legst), die Drehzahl pendelt sich wieder bei 800 Umdrehungen ein, also der Motor hat schon mal nichts. Als erfahrener Fahrtensegler (HaHa), weisst du gleich wie die Stunde geschlagen hat: da ist was im Propeller, nur was? Ein Fischernetz, eine Leine oder doch nur Seegras? Wir haben dann mal beigedreht und uns kurz gesammelt, und mit der Bonny beratschlagt. Wir haben gesagt wir fahren nach Bologne zurück und versuchen den nächsten Tag (sollte auch möglich sein). Die Crew von der Bonny hat gemeint wir sollten doch nach Cherbourg weitersegeln und sie bleiben bei uns.. Dann hat sich Heike dazu entschlossen ins Wasser zu steigen und nachzuschauen ob Sie was machen kann. Ich habe das Boot trotz Beidrehen nicht so zum Stillstand bekommen, dass ich Heike nicht weg gefahren bin. Nach einer Zeit haben wir dann aufgegeben und sind dann doch Richtung Cherbourg weiter gefahren, mit der Premisse alles segeln zu müssen und keine Maschine die zu Unterstüzung mitlaufen kann. Die Bonny ist natürlich das schnellere Boot und war bald ziemlich vor uns. Nach einer Zeit haben Sie Ihre Genua geborgen und haben auf uns gewartet. Gut so, klappt wie ausgemacht. Wir sind dann weiter und hatten mitlaufenden Strom, die Bonny war einiges hinter uns dann ist der Strom aus der anderen Richtung gekommen und wir machten noch zwischen 2 und 2.5 Knoten Fahrt, Mist wenn wir jetzt den Motor hätten, aber lamentieren hilft nicht, da müssen wir jetzt durch. Wir sind gut durch die Nacht gekommen, jetzt ist es ja nicht mehr so lange, dachten wir. Der Strom wurden in Richtung Cherbourg immer stärker und am Nachmittag gegen 15 Uhr war die Stimmung weit unten, der Kartenplotter zeigt noch 30 Meilen, das bedeuted etwa 8 Stunden Rest, dann wären wir bei 23 Uhr in der Nacht und dann unter Segel in den Hafen rein, geht nicht. Jetzt mussten wir uns einen Plan B überlegen und der hieß draussen die Nacht verbringen und gegen Morgen in den Hafen rein. Zur Sicherheit habe ich zum wievielten Male den Propeller gecheckt vielleicht hat sich was gelöst, nein negativ immer noch kein Vortrieb und eine Unwucht am Propeller. Dann haben wir uns für die Nacht einen Schlachtplan gezimmert und diesen exact abgearbeitet, dieser war wie folgt: Hochwasser in Cherbourg ist um 23 Uhr, die Strömung läuft noch 1,5-2 Stunden nach, dann sollten wir gegen 1 Uhr in der Nacht eine kippenden Stömung haben, die Imray App hat dies bestätigt und wir sind bis 1 Uhr einfach in eine Richtung gesegel, mit geborgenem Groß und gereffter Genua. Gegen 1 Uhr hatten wir 22 Semeilen in den Hafen und die Stömung kippt langsam, Wind kam von hinten so ist wenigstens etwas Ruhe im Schiff. Die Stömung hat uns teilweise mir über 6 Knoten Richtung Hafen gespült und wir waren um 7 Uhr vor dem Hafen eigentlich war 8 Uhr geplant (wegen der Stömung vor der Hafeneinfahrt). Bis wir vor der Hafeneinfahrt waren (nach einem Kampf Stömung und Höhe laufen gegen Andi), war es dann 8 Uhr und wir konnten ohne Strömung unter Segeln in den ersten Vorhafen einlaufen. Dann war der Wind weg zwischen 2 und 4 Knoten Wind und nur die Genua draussen, da war dann wieder mal Geduld angesagt, aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit. Eine weitere Schwierigkeit war, wir kennen den Hafen nicht, wissen nicht genauf wo hin und dann anlegen unter Segeln, das ist glaub ich die Königsdisziplin. Wir haben dann im Hafenbüro angerufen, ob uns nicht jemand mit dem Motorboot holen kann. Nein keiner verfügbar. Aus Langeweile hab ich dann wieder meinen Motor angeworfen und den Gang eingelegt, und welche Überraschung der Propeller liefert Vortrieb und hat keine Unwucht mehr, also Gas rein und Richtung Hafen, Jean-Luis wartet schon am Steg und winkt uns. Nach dem Anlegen waren wir zuerst mal beide platt und wir haben uns nach dem Frühstück erst mal hingelegt. Danach ging es noch zum Hafenbüro und dann haben wir uns noch ein Getränk und zwei Tapas in einer Bar gegönnt (war sehr lecker). Zurück auf dem Boot war nochmal ausruhen und schlafen angesagt. Heute gibt es noch Lasagne und dann ist der letzte Tagespunkt abgehakt und wir gehen schlafen. Morgen ist hier Nationalfeiertag und wir wollen uns Cherbourg ansehen und wieder notwendige Sachen einkaufen (wenn wegen dem Feiertag möglich) und zum Yachtausrüster um eine kleine 2 Liter Druckluftflasche zu besorgen damit Heike das nächst Mal unter Wasser atmen kann und wir unseren Propeller von unnützem Zeug befreien können. Bilder gibt es das nächst Mal wieder. Bis bald.